Schlange gefunden - Ringelnatter?

Vor zwei Tagen wurde mal wieder eine Schlange gefunden, vermutlich eine Ringelnatter? S. Fotos. Könnte das eine Barren-Ringelnatter sein?

Allerdings gibt es hier in der Natur gar keine wildlebenden Schlangen, nicht mal Blindschleichen, und diese hier lässt sich auch einwandfrei handeln und zischt nur mal kurz. Die Gewässer hier sind alle mehr oder weniger Brackwasser, kein reines Süßwasser. Also aller Wahrscheinlichkeit nach ausgesetzt - wie sollte sie sonst auf die Insel kommen ...

Zur Zeit sitzt sie in einem nur provisorisch eingerichteten Terrarium (mit was halt gerade da war) in Quarantäne, um erst mal rauszufinden, was es überhaupt für eine Art ist und was dann mit ihr passieren soll. Auf die Schnelle bin ich jetzt echt überfragt, was die Haltungsbedingungen angeht und ob man ihr Lebendmäuse, Frostmäuse oder Frostfisch anbieten sollte und auf was vielleicht noch zu achten ist (bis auf die üblichen Hygiene- und Vorsichtsmaßnahmen & Quarantäne).

Kennt sich da jemand von euch mit aus?

Phoenix schrieb:Könnte das eine Barren-Ringelnatter sein?

Sorry, ich meinte Balkan-, nicht Barren.

also unsere ringelnattern hier sehen anders aus......

Ja, da gibt's einige Unterarten, in Deutschland weniger vertreten. Könnte halt eine Balkan- oder Streifen-Ringelnatter sein, so zumindest hießen die, die ich über Google gefunden habe, bei denen die Bilder passen könnten. Aber auch die gibt's hier nicht freilebend, und bzgl. der Haltung bin ich echt überfragt, und ganz sicher bin ich was die Art angeht auch nicht

Sie geht von der Färbung mehr ins Grünliche, mit einem Kupfer-Braun-Schimmer, kommt auf den Fotos nicht so rüber.

auf den ersten böick hätt ich ja strumpfbandnatter gesagt.... wie groß ist die denn?

Schätzungsweise an die 80 cm.

Hier
http://www.fotocommunity.de/pc/pc/cat/1646/pos/2/display/16157268
ist ein Foto von einer Strumpfbandnatter und einer Balkan-Ringelnatter.

Leider konnte mir bisher noch niemand die Art wirklich bestätigen. Der Findling war inzwischen auch beim Tierarzt und ist auch von dort als kerngesund abgesegnet worden. Nur bzgl. der Art wurden Fotos an eine Spezialistin weitergeleitet, die bisher aber noch nicht geantwortet hat.

Das Hauptproblem ist nun vorrangig die Ernährung. Ich hab' alles durchprobiert. Mäuse lebendig und tot, mit und ohne Fischgeruch, Regenwürmer, Nacktschnecken, Stint (tot), Forelle (tot), Guppys (lebendig). Sie hat von 3 Guppys einen gefressen - ein Witz für die Größe. An alles Tote geht sie gar nicht ran, vor lebendigen Mäusefuzzies hat sie Angst, Speckies interessieren sie gar nicht, und alles unlebendige auch nicht. Die übrigen zwei Guppys schwimmen seit 48 Stunden unbehelligt im Wasserteil rum.

Inzwischen vermute ich, immer noch in der Annahme, dass es sich um eine Balkan-Ringelnatter handelt, einen Import-Wildfang, mit dem die Besitzer nicht klargekommen sind und sie ausgesetzt haben.

Bin jetzt echt überfragt, was noch an Fütterung versuchen.

Voraussichtlich kommt sie nun aufs Festland zu einer Reptilienstation. Nur muss hier evtl. noch geklärt werden, ob sie nicht doch abgehauen ist und nicht ausgesetzt wurde, und die Bürokratie mit dem Veterinäramt muss noch erledigt werden.

Eine definitive Art-Bestimmung wäre insofern hilfreich, dass man das in Frage kommende Nahrungsspektrum näher definieren könnte. Auch der Ansprechpartner bei der Reptilienstation ist sich nicht ganz sicher. Muss doch da irgendwelche definitiven Erkennungsmerkmale geben, abgesehen von der Zeichnung. Schuppenanzahl oder -form an irgendwelchen Körperteilen?

Eine Ringelnatter - sofern es sich um eine handelt, hat einen schnelleren Stoffwechsel als andere Schlangen. Deshalb ist es etwas kritisch, möglichst schnell das passende Nahrungsmittel zu finden.

also unsere ringelnattern hier haben ein ganz banales erkennungsmerkmal......fühlen sie sich gestört geben die sekret ab das teuflisch stinkt. aus wohnungen ist der geruch nur schwer zu entfernen ;-)

Solche Scherze hat sie hier noch nicht gemacht ;-)

Ich hab' auch immer noch keine 100%ige Bestätigung über die Art, auch mit der Fütterung gibt's weiterhin Probleme.

Aber - die 7 großen Schuppen vorne am Kopf bis zu den Augen deuten auf Ringelnatter hin, wenn ich das richtig verstanden habe, bzw. das stimmt, was ich dann noch irgendwo in den Weiten des www gefunden habe.

Bin heute Mittag noch mal im Tierhuus, alles weitere besprechen.

Ich kopiere mal die soeben erhaltene Antwort, weitergeleitet durch unsere Tierärztin, hier rein.

Wassernatter stimmt soweit. Thamnophis leider nicht. Bei dem Tier sollte
es sich um ein Weibchen von Natrix natrix persa handeln. Da es ein
Fundtier ist, wäre es interessant zu wissen, wo es gefunden wurde. Kann
ja durchaus auch ein heimisches Tier gewesen sein, was dann nicht
unbedingt in die Terrarienhaltung überführt werden sollte.

Natrix können ansonsten wie Strumpfbandnattern gehalten werden:

Tagsüber 22°C, lokal knapp 30°C. Nachts Raumtemperatur. Luftfeuchte auf
Zimmerniveau. Substrat können Buchenspäne sein oder eben Walderde oder
irgendein sonstiges Substrat aus dem Zoohandel (kein Kleintierstreu).
Verstecke, Klettermöglichkeiten, etc. sind logisch. Terrariengröße für
ein adultes Tier 100 x 50 x 50 als Minimum. Futter können Fische sein,
sind aber aus bekannten Gründen nicht die beste Alternative. Natrix
lassen sich über Verwitterung aber auch hervorragend an Rattenbabys
gewöhnen, was auch durchaus gut für die Schlange wäre. Natrix brauchen
nicht unbedingt ein großes Wasserbecken, nehmen es aber durchaus eher
an, als Thamnophis. Wenn ein größeres Badegefäß im Terrarium steht, dann
muss aber auch eine entsprechende Belüftung vorhanden sein.

Leider habe ich es nicht geschafft, die Kleine zum Fressen zu bringen, und ich hatte wirklich alles versucht, was möglich war.

Ein heimisches Tier war es definitiv nicht, da es hier, wie bereits erwähnt, keine Schlangen gibt. Und selbst wenn es sonstwo in Deutschland gewesen wäre, die Art ist hierzulande nicht natürlich vertreten. Irgendwie denke ich, in Anbetracht der Umstände, dass es sich um ein Wildtier handelte, Import. Obwohl sie ungewöhnlich einfach zu handeln war. Natrix natrix persa ist übrigens die Balkan-Ringelnatter.

Die Lady ist leider inzwischen verstorben.

Hi

sorry wenn ich den thread nochmal aufwärme, aber ich habe da mal ne Frage...

am 24 Juni schreibst du, dass ein Tierarzt das Tier als kerngesund untersucht hat und am 02.07. schreibst du, dass das Tier verstorben ist.??
Sorry, versteh ich nicht.
Und eine Natrix stirbt nicht innerhalb einer Woche aufgrund Futterverweigerung...

Sehr komisch

eine Natrix stirbt nicht innerhalb einer Woche aufgrund Futterverweigerung...

Das hat auch niemand behauptet.

Phoenix schrieb:

eine Natrix stirbt nicht innerhalb einer Woche aufgrund Futterverweigerung...

Das hat auch niemand behauptet.

Natürlich nicht . Deshalb frage ich ja auch nach, was denn der Grund für das plötzliche Ableben war???

Kann ich nicht sagen, der Tierschutzverein hat das nicht näher untersuchen lassen, da liegen die (finanziellen) Prioritäten anders. Und bis auf dass sie ausgesetzt worden sein muss weiß man ja nichts über die Schlange.

Mit Reptilien das ist etwas schwierig hier, dort hatte man sie zunächst für eine Kornnatter gehalten und mich erst nur angesprochen wegen Futtermäusen. Von der Beschreibung her konnte es aber keine Kornnatter sein, deshalb hatte ich sie mir angeschaut, sie in ein anderes Terrarium mit Wasserteil umgesetzt und dann alles mögliche an Futtertieren versucht und eben versucht rauszukriegen was genau für eine Schlange das ist.

Hätte besser schreiben sollen "augenscheinlich kerngesund". Die Tierärztin ist keine Reptilienspezialistin, in solchen Fällen nimmt sie Kontakt zu befreundeten Spezialisten auf, nur kam in dem Fall erst eine Rückmeldung, als es schon zu spät war. Ob es was geändert hätte, vermag ich nicht zu beurteilen.